REDECKER – EIN FAMILIENUNTERNEHMEN

Wie alles begann

Friedrich Redecker erblindete im Verlauf seiner Kindheit langsam, Behandlungen und selbst Operationen konnten nichts dagegen ausrichten. Als Jugendlicher besuchte er die Blindenschule in Soest, die ihn eine der damals gängigen Blindenausbildungen erlernen ließ: Das Bürstenmacherhandwerk.
Da „Friedel, der Boss“ ein unternehmender Mann war, baute er sich nach seiner Ausbildung schnell eine kleine Firma auf, mit der er seine Frau, seine drei Söhne und sich selbst ernähren konnte: Das Bürstenhaus Redecker war geboren. Kunden waren Landwirte und regionale Haushalte, verkauft wurde in der Hauptsache an der Tür oder aus seiner Werkstatt heraus. Friedrich war ein wacher und hoch disziplinierter Geist, der noch bis zu seinem Tod im Alter von 72 Jahren dem Handwerk nachging. Als leidenschaftlicher Schachspieler war er im nordrhein-westfälischen Vereinswesen und auch international aktiv.

Das Aus für die Bürstenproduktion?

Beklagenswert war für „den Boss“, dass zunächst keiner seiner Söhne das Handwerk und Unternehmen fortführen wollte, sondern sich in andere berufliche Richtungen orientierte. Als Friedrich 1986 starb, entschlossen sich Gernot Redecker, der jüngste Sohn, und seine Frau, die noch vorhandenen Materialien aufzuarbeiten und das Bürstenhaus Redecker zunächst kurzfristig in eigener Regie weiterzuführen. Auf dem 1987 stattfindenden Köhlerfest in Borgholzhausen wurde deshalb zusätzlich ein Marktstand aufgebaut, um die fertiggestellten Besen und Bürsten abzuverkaufen. Mit dem Erfolg rechnete niemand: Am ersten Wochenende waren alle Produkte verkauft. Die Redeckers bestellten Materialien nach …

Es geht doch weiter:

Es folgten weitere Märkte und Verkaufserfolge, zunehmend auf guten Handwerkermärkten, bald auch über die Region hinaus. Produziert wurde im eigenen Keller, ein Wohnzimmer wurde zum Büro umfunktioniert. Die ersten Mitarbeiter stellten sich ein, gegessen wurde mittags gemeinsam in der Hausküche.
In den späten Achtziger Jahren wurde aus den Marktfahrern bald ein kleines Großhandelsunternehmen. Zug um Zug wurden die Kellerräume gegen eine ausgebaute Scheune, diese Mitte der 90er Jahre gegen einen Firmenneubau eingetauscht, Lagergebäude kamen hinzu, das Unternehmen wuchs.
Fachmesseteilnahmen zunehmend auch international befeuerten und befruchten bis heute neben Geschäftsbeziehungen auch die Ideen für neue Produkte und Produktbereiche. So ist in Versmold eine echte Ideenwerkstatt entstanden, in der ständig neue Artikel entwickelt und bisherige verbessert werden. Auch ein Ladengeschäft im nahegelegenen Bad Rothenfelde und auf der Insel Sylt ist inzwischen hinzugekommen.

Heute: Ein modernes Familienunternehmen in dritter Generation

Veränderung und ständige Entwicklung ist bei Redeckers schon immer eine gute Firmentradition gewesen: Im Januar 2009 trat der jüngste Sohn Felix Redecker mit seiner Frau Jana ins Unternehmen ein. Mit rund 50 Angestellten und dem mittlerweile mehrfachen Ausbau der Lager- und Produktionskapazitäten ist Redecker heute längst zu einer deutschen Handwerksmarke geworden, die ihre hochwertigen Produkte über den Einzel- und Fachhandel verkauft.